Tongestaltung und Mischung

ÜBERTIERE / Kind

Essayfilm von Bettina Sandhäger,
D 2020, Farbe, 30', d/engl, 5.1 SRD

Ein gedeckter Esstisch im Landhaus, ein Labortisch im Institut für Infektionsbiologie: Auf beiden
liegt ein Tier, das für den Menschen gestorben ist. Der Braten soll schmecken, die weiße Maus soll
Immunreaktionen erklären. Der Hühnerhalter sagt, wenn wir Fleisch essen wollen, müssen Tiere
dafür sterben. Die Biologin sagt das gleiche über medizinischen Fortschritt. Beide nehmen den Tod
in Kauf und überlegen: wie können wir dabei möglichst wenig Leid anrichten?
Das fragen sich auch die bunten „Übertiere“, die die Schauplätze des Essayfilmes besetzen und für
ihre utilitaristischen Abwägungen nutzen. Schaden? Nutzen? Der Film gibt Antworten, ohne Gebote
aufzustellen.
Eine Suche nach Gleichgewicht zwischen Weideschlachtung und Mäusesektion, Tierversuch und
Hundetraining. Der Film schenkt seinem Publikum Distanz und Zeit zu beobachten und fordert
zugleich seinen Intellekt. Es geht um Leben und Tod.

A set dinner table in a rural home, a lab table at the Institute for Infection Biology.
There’s an animal lying on both that died for the sake of humans.
The roast is supposed to taste good; the white mouse is supposed to explain immune responses.
The chicken owner says that if we want to eat meat, animals will have to die.
The biologist says the same thing about medical progress.
Both accept death for this end and wonder: how can we create the least suffering possible?
The colourful ‘Übertiere’, a new kind, are wondering the same thing. They occupy the essay film’s
scenes and use them for their utilitarian deliberations. Harm? Benefits? The film offers answers
without setting rules.
A quest for balance between slaughtering on the field and dissecting mice, animal experiments and
dog training. The film's audience is given distance and time to observe while being intellectually
challenged. It’s a matter of life and death.